Bei Demonstrationen zur Unterstützung von inhaftierten Migranten sind in New York 65 Personen festgenommen worden. Die Proteste, die sich gegen die Abschiebepolitik der amerikanischen Einwanderungsbehörde ICE (U.S. Immigration and Customs Enforcement) richteten, fanden unter hoher Beteiligung auch in weiteren Metropolen wie San Francisco, Seattle und Chicago statt. Infolge der Eskalation in Kalifornien kündigte die Bürgermeisterin von Los Angeles, Karen Bass, eine nächtliche Ausgangssperre für Teile der Innenstadt an.
Ausgangspunkt der Demonstrationen in New York war der Foley Square im Süden Manhattans, wo sich laut New York Post mehrere tausend Personen versammelten. Die Teilnehmer protestierten gegen die von der Bundesbehörde ICE durchgeführten Festnahmen und Abschiebungen von Migranten in New York und im gesamten Bundesgebiet. Mit Plakaten wie „Zerschlagt ICE“ und „Hau ab aus New York, ICE“ sowie Sprechchören wie „Ziegel für Ziegel, Mauer für Mauer, dieses rassistische System muss fallen“ zogen die Demonstrierenden durch die Straßen rund um den Federal Plaza und blockierten zeitweise den Verkehr.
Zusammenstöße in Manhattan
Am Abend kam es in New York zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten. Letztere bewarfen die Sicherheitskräfte mit Wasserflaschen und anderen Gegenständen, woraufhin die Polizei Tränengas einsetzte. Den 65 Festgenommenen wird unter anderem Störung der öffentlichen Ordnung zur Last gelegt; es wird mit weiteren Festnahmen gerechnet.
Die Proteste in New York waren Teil einer landesweiten Welle von Demonstrationen, die in zahlreichen Städten parallel stattfanden. Auch in San Francisco, Seattle und Chicago kam es zu teils tumultartigen Szenen. Bei früheren Protesten gegen die ICE-Politik war es wiederholt zu Sachbeschädigungen und Angriffen auf Einsatzkräfte gekommen. Fahrzeuge wurden in Brand gesetzt, es kam zu Festnahmen.
Bundesregierung reagiert mit militärischer Präsenz
Angesichts der angespannten Lage hatte US-Präsident Donald Trump angekündigt, zunächst rund 2.000 Angehörige der Nationalgarde nach Los Angeles zu entsenden. In einer späteren Mitteilung hieß es, zusätzlich würden weitere 2.000 Gardisten sowie 700 Soldaten des Marinekorps zur Unterstützung der örtlichen Behörden eingesetzt.
Nächtliche Ausgangssperre in Kalifornien
In Reaktion auf die anhaltenden Unruhen verkündete Bürgermeisterin Karen Bass eine nächtliche Ausgangssperre für Los Angeles. Diese gilt nach offiziellen Angaben zwischen 20 Uhr abends und 6 Uhr morgens und betrifft ein rund zwei Kilometer großes Areal im Zentrum der Stadt. Ziel sei es, die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten und weitere Eskalationen zu verhindern.
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