Am frühen Freitagmorgen hat Israel massive Luftangriffe auf iranisches Territorium geflogen. Bei den Angriffen sollen hochrangige Vertreter der iranischen Streitkräfte, darunter Generalstabschef Mohammed Bagheri sowie der Kommandant der Revolutionsgarden Hussein Salami, ums Leben gekommen sein. Als Reaktion darauf leitete der Iran umgehend Vergeltungsmaßnahmen ein: Mehr als 100 unbemannte Drohnen wurden in Richtung Israel entsandt. Unterdessen erklärte US-Präsident Donald Trump, man hoffe weiterhin auf eine Fortsetzung der Atomverhandlungen mit dem Iran – Teheran jedoch setzte die Gespräche auf unbestimmte Zeit aus.
Evakuierung am Flughafen Ben Gurion – Drohnen im Anflug
Infolge der iranischen Vergeltungsmaßnahmen begann Israels nationale Fluggesellschaft mit der Evakuierung von Passagierflugzeugen am internationalen Flughafen Ben Gurion. Israelische Stellen erklärten, man habe „eine Drohnenbasis im Iran errichtet“ und sei derzeit dabei, diese aus der Luft zu zerstören. Die israelische Presse warnte indes, die Drohnen könnten „innerhalb einer Stunde“ israelisches Gebiet erreichen.
Verurteilung aus Ankara
Das türkische Außenministerium verurteilte den israelischen Angriff scharf: „Wir verurteilen den israelischen Luftangriff auf den Iran aufs Schärfste. Dieser offenkundige Verstoß gegen das Völkerrecht ist eine Provokation im Dienste der strategischen Destabilisierungsagenda Israels in der Region“, hieß es in einer offiziellen Mitteilung.
Iran schickt über 100 Drohnen – Israel reagiert
Laut einem Bericht der Zeitung Sözcü bestätigte ein Sprecher der israelischen Armee, dass der Iran im Rahmen seiner Vergeltung über 100 Drohnen auf den Weg nach Israel geschickt habe. Avichay Adraee, Sprecher der israelischen Armee, erklärte auf der Plattform X (ehemals Twitter), man habe unverzüglich Maßnahmen ergriffen, um die Fluggeräte noch vor Erreichen israelischen Luftraums unschädlich zu machen.
Der iranischen Nachrichtenagentur Sepahnews, die den Revolutionsgarden nahesteht, zufolge handelte es sich bei den entsandten Drohnen um sogenannte Kamikaze-Drohnen. In einer weiteren Mitteilung bestätigte die israelische Armee, dass Generalstabschef Bagheri und General Salami getötet worden seien. Insgesamt sollen mehr als 200 Kampfjets an den Angriffen beteiligt gewesen sein.
Angriffe in Syrien und Jordanien abgewehrt
Israels Staatsfernsehen Kan berichtet unter Berufung auf Militärquellen, dass israelische Streitkräfte auch in den Lufträumen über Syrien und Jordanien iranische Drohnen abgefangen hätten. Eine offizielle Stellungnahme des Verteidigungsministeriums lag zunächst nicht vor, gleichwohl wurde in israelischen Medien umfangreich darüber berichtet.
Jordanien: Luftabwehr erfolgreich
Das jordanische Militär erklärte in einer Mitteilung, mehrere aus dem Iran abgefeuerte Raketen und Drohnen seien in jordanischen Luftraum eingedrungen, jedoch von der königlichen Luftwaffe erfolgreich abgefangen worden. Noch vor Erreichen jordanischen Territoriums seien die Flugobjekte eliminiert worden. Sicherheitsmaßnahmen seien verschärft worden.
Irans Parlament tritt in Sondersitzung zusammen
Die Nationale Sicherheits- und Außenpolitikkommission des iranischen Parlaments kündigte eine eilige Sitzung an, um über die Luftangriffe Israels zu beraten. Sprecher Ibrahim Rezai erklärte, das Treffen diene der Beurteilung „des Verbrechens des zionistischen Regimes“. Man werde mit einer „harten, lehrreichen und verheerenden Antwort“ reagieren. Die Abgeordneten forderten zudem eine entschlossene Antwort „für das vergossene Blut unschuldiger iranischer Bürger“.
Außenministerium Teheran: USA tragen Mitverantwortung
In einer umfangreichen Erklärung machte das iranische Außenministerium Israel und die USA für die Konsequenzen verantwortlich: „Ein derartiger Angriff kann ohne das Wissen und die Zustimmung der USA nicht erfolgen. Daher ist auch die US-Regierung für die gefährlichen Folgen dieses Abenteurertums mitverantwortlich“, hieß es.
Der Angriff sei ein klarer Verstoß gegen die iranische Souveränität und das Völkerrecht. „Der Iran behält sich das Recht auf legitime Verteidigung nach Artikel 51 der UN-Charta vor und wird ohne Zögern reagieren.“
Iran fordert Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats
Das Außenministerium rief zudem den UN-Sicherheitsrat sowie alle UN-Mitgliedstaaten, insbesondere islamische Länder und Staaten der Blockfreien Bewegung, zur raschen Verurteilung Israels auf. Man fordere kollektive Maßnahmen gegen „diese beispiellose Bedrohung für den Weltfrieden“. Es handele sich um einen aggressiven Akt, der die Grundlagen der UN verletze.
Generalstab: „Antwort kennt keine Grenzen mehr“
Der iranische Generalstab erklärte, Israel habe „alle roten Linien überschritten“ – eine Grenze für die Reaktion gebe es nicht mehr. Bei den Angriffen seien neben den Generälen auch Wissenschaftler, Frauen und Kinder getötet worden. Israel habe „eine unverzeihliche Tat begangen“, die eine entschlossene Antwort erfordere.
Riesiges Banner in Teheran
In der iranischen Hauptstadt Teheran wurde auf dem Palästina-Platz ein riesiges Banner in hebräischer Sprache angebracht mit der Aufschrift: „Sucht Schutz unter den Trümmern.“
Atomverhandlungen auf Eis gelegt
Wie das iranische Staatsfernsehen berichtet, wird Iran nicht an den ursprünglich für den 15. Juni in Maskat (Oman) angesetzten indirekten Atomgesprächen mit den USA teilnehmen. Hintergrund ist die Eskalation der militärischen Lage.
Explosionen in Teheran – Hamaney kündigt Vergeltung an
Aus dem Zentrum Teherans wurden vier heftige Explosionen gemeldet, auch die Stadt Täbris wurde laut staatlichem Fernsehen Ziel israelischer Angriffe. Der iranische Führer Ali Chamenei kündigte in einer schriftlichen Botschaft harte Gegenmaßnahmen an: „Israel hat mit dem Angriff auf Wohngebiete seine böse Natur gezeigt. Dieses Regime wird einen hohen Preis zahlen.“
Er betonte, dass getötete Kommandeure und Wissenschaftler sofort ersetzt würden: „Die zionistische Führung hat sich mit diesem Verbrechen ein schmerzhaftes Schicksal bereitet.“
Netanjahu: Operationen werden fortgesetzt
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigte die Fortsetzung der Militäroperationen gegen Iran an.
Militär warnt vor schwierigen Stunden
Ein Sprecher der israelischen Armee erklärte: „Schwierige Stunden liegen vor uns – wir sind auf die Angriffe Irans vorbereitet.“
Türkische Reaktion: Schärfste Verurteilung
Ömer Çelik, Sprecher der türkischen Regierungspartei AKP, äußerte sich: „Mit diesem Angriff hat Israel erneut seine barbarische und gesetzlose Natur offenbart. Wir verurteilen diese Aggression aufs Schärfste – sie ist durch nichts zu rechtfertigen.“
Luftraumänderungen im internationalen Flugverkehr
Internationale Fluggesellschaften aus Indien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Saudi-Arabien haben ihre Flugrouten geändert. Maschinen, die ursprünglich den iranischen oder irakischen Luftraum passieren sollten, fliegen nun nördlich über Saudi-Arabien, durch Südjordanien, dann über den Nordosten Ägyptens und schließlich durch den türkischen oder griechischen Luftraum in Richtung Europa oder USA.
Trump: „Notfalls werden wir Israel verteidigen“
US-Präsident Donald Trump erklärte in einem Telefoninterview mit dem Sender Fox News, man hoffe weiterhin auf eine Fortsetzung der Atomverhandlungen, werde aber Israel im Ernstfall militärisch beistehen. „Iran darf niemals in den Besitz einer Atombombe gelangen. Einige Mitglieder der iranischen Führung werden nicht an den Verhandlungstisch zurückkehren – sie sind tot.“
Goldpreis auf Rekordhoch – Märkte in Alarmbereitschaft
Die Angriffe auf Teheran ließen die Finanzmärkte in Aufruhr geraten. Der Goldpreis schnellte auf einen historischen Höchststand von 3.444 US-Dollar pro Unze. Auch der Preis für eine Gramm Gold in der Türkei erreichte mit 4.380 Lira einen neuen Rekordwert. Der Ölpreis zog in Erwartung einer kriegerischen Eskalation ebenfalls deutlich an.
Öl- und Wechselkurse reagieren deutlich
Brent-Öl stieg auf 78,45 US-Dollar pro Barrel, WTI-Öl auf 77,59 US-Dollar. Der Wechselkurs der Türkischen Lira zum US-Dollar sprang in der Nacht auf 39,49 an und notierte am Morgen bei 39,43.
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