Nach der Festsetzung einer Gaza-Hilfsflottille durch Israel sind am Samstag 137 Personen, darunter 36 türkische Staatsbürger, mit einem Sonderflug in Istanbul eingetroffen. Nach Berichten türkischer Medien befanden sich unter den Ankommenden auch Menschen aus zwölf weiteren Ländern.
Zu den Passagieren zählten Staatsangehörige aus den Vereinigten Staaten, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Algerien, Marokko, Italien, Kuwait, Libyen, Malaysia, Mauretanien, der Schweiz, Tunesien und Jordanien.
Der italienische Außenminister Antonio Tajani bestätigte, dass sich 26 italienische Staatsbürger an Bord des Fluges befanden.
Ankara spricht von „terroristischem Akt“
Die türkische Regierung bezeichnete das Vorgehen Israels gegen die Hilfsflottille als „terroristischen Akt“ und leitete eine Untersuchung ein, nachdem israelische Sicherheitskräfte türkische Bürger auf den Schiffen festgenommen hatten.
Bereits im Juni und Juli hatte Israel ähnliche Versuche gestoppt, Hilfsgüter über den Seeweg in den von der israelischen Blockade betroffenen Gazastreifen zu bringen.
Die jüngste Aktion betrifft die sogenannte „Global Sumud Flotilla“, bestehend aus rund 45 Schiffen, die im vergangenen Monat ihre Reise Richtung Gaza angetreten hatte. An Bord befanden sich zahlreiche Politiker und Aktivisten, darunter auch die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg.
Die Mission sollte auf die dramatische humanitäre Lage im Gazastreifen aufmerksam machen, wo laut den Vereinten Nationen inzwischen eine Hungersnot herrscht.
Vorwürfe gegen israelische Behörden
Nach Angaben der Organisatoren befanden sich die Schiffe zum Zeitpunkt des israelischen Eingreifens in internationalen Gewässern. Die Organisatoren bezeichneten die israelische Aktion daher als „völkerrechtswidrig“.
Teilnehmer und Nichtregierungsorganisationen (NGOs) warfen den israelischen Behörden zudem Misshandlung vor. Einige Festgenommene sollen über Stunden mit Kabelbindern gefesselt auf den Knien verharrt haben, während ihnen der Zugang zu Wasser und Medikamenten verweigert wurde.
Die türkischen Behörden kündigten an, die juristische Aufarbeitung der Festnahme türkischer Staatsbürger auf den Flottillenschiffen einzuleiten.
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