Ebru Kaymak
In den vergangenen Tagen haben zahlreiche Menschen in mehreren norddeutschen Städten an Lorenz A. erinnert und gegen Polizeigewalt protestiert. Der 21-jährige Schwarze Mann war am 20. April in der Oldenburger Innenstadt durch mehrere Schüsse eines Polizisten schwer verletzt worden und erlag später in einer Klinik seinen Verletzungen. Der Vorfall hat in Oldenburg und darüber hinaus große Betroffenheit ausgelöst – auch deshalb, weil viele Fragen zum Einsatz noch unbeantwortet sind.
Am Dienstagabend versammelten sich nach Polizeiangaben etwa 850 Menschen in Göttingen zu einer Gedenkveranstaltung. Im Anschluss zog ein Demonstrationszug durch die Innenstadt. Zuvor hatten auf dem Marktplatz mehrere Rednerinnen und Redner Gerechtigkeit für Lorenz A. sowie eine umfassende Aufklärung des Falls gefordert.
Auch in Hannover sammelten sich am Mittwoch rund 600 Menschen für einen Protestzug. Dort stand ebenfalls Kritik an Polizeigewalt sowie an möglichen rassistischen Strukturen innerhalb der Polizei im Mittelpunkt. Viele der Demonstrierenden trugen Plakate mit Aufschriften wie „Gerechtigkeit für Lorenz“. Die Veranstaltung verlief laut Polizeiangaben friedlich.
Bereits am Freitag zuvor hatten mehr als 8.000 Menschen in Oldenburg demonstriert, um an Lorenz A. zu erinnern und Aufklärung zu fordern. Immer wieder wurde dabei der Vorwurf laut, dass rassistische Tendenzen innerhalb der Polizeiarbeit zu dem tödlichen Ausgang des Einsatzes beigetragen haben könnten – eine Anschuldigung, die bundesweit eine erneute Diskussion über institutionellen Rassismus und Polizeigewalt angestoßen hat.
Die Ermittlungen in dem Fall sind noch nicht abgeschlossen
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