Papst Leo XIV. verzichtet auf Krone – Türkei-Reise zum Konzilsjubiläum geplant

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Mit einem schlichten Gottesdienst auf dem Petersplatz im Vatikan hat Papst Leo XIV. heute offiziell sein Amt angetreten. In Anwesenheit zehntausender Gläubiger und zahlreicher Staats- und Regierungschefs verzichtete der neue Pontifex – ganz in der Linie seines Vorgängers Franziskus – auf Prunk und Pomp und setzte stattdessen auf Bescheidenheit und Nähe zum Volk.

Sicherheitsvorkehrungen auf höchstem Niveau

Für die Zeremonie, die von rund 250.000 Menschen vor Ort verfolgt wurde, hatte der Vatikan massiv Sicherheitsmaßnahmen ergriffen: 6.000 zusätzliche Polizisten, Scharfschützen, Sprengstoffexperten und Anti-Drohnen-Systeme kamen zum Einsatz. Dennoch war die Atmosphäre von feierlicher Ruhe und Offenheit geprägt.

Ein Papst ohne Krone

Traditionell trugen Päpste bei ihrer Amtseinführung die dreifache Tiara, das sogenannte Triregnum. Seit Johannes Paul I. 1978 darauf verzichtete, ist diese Tradition beendet – und Papst Leo folgt diesem Vorbild. Statt einer Krönung fand eine schlichte Inaugurationsmesse statt, die den Charakter einer volksnahen Feier trug.

Weltweite diplomatische Präsenz

Die Bedeutung der Zeremonie spiegelte sich auch in der Anwesenheit zahlreicher hochrangiger internationaler Vertreter wider. Für das Vereinigte Königreich nahm Prinz Edward teil – eine Erklärung zum Fernbleiben von König Charles blieb aus. Auch bei der Beisetzung von Papst Franziskus war der Monarch nicht anwesend gewesen.

Aus den USA reisten Senator JD Vance und seine Ehefrau Usha Vance an. Vance hatte noch im vergangenen Monat Papst Franziskus getroffen. Die offizielle US-Delegation wurde von Außenminister Marco Rubio angeführt. Kanadas Premierminister Mark Carney verband die Teilnahme an der Messe mit einem dreitägigen Besuch in Rom.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj war ebenfalls unter den Gästen. Sein Berater Andrij Jermak teilte mit, dass Papst Leo während der Zeremonie auch bilaterale Gespräche mit einigen Staatsoberhäuptern geplant habe.

Erste Reise führt nach Iznik

Für besondere Aufmerksamkeit sorgte eine Äußerung des neuen Papstes zu seiner ersten Auslandsreise. Auf die Frage eines Journalisten, ob er – wie einst Papst Franziskus es sich gewünscht hatte – anlässlich des 1700. Jahrestags des Ersten Konzils von Nicäa (325 n. Chr.) in die heutige Türkei reisen werde, antwortete Leo XIV.: „Ich weiß. Wir bereiten uns vor.“

Das Erste Konzil von Nicäa, einberufen von Kaiser Konstantin dem Großen, gilt als ein Meilenstein der Kirchengeschichte. Ein Besuch des Papstes in der heutigen Stadt Iznik würde dem Jubiläum eine herausragende spirituelle und historische Bedeutung verleihen.

Bemerkenswert ist zudem: Anstelle eines gepanzerten Fahrzeugs nutzte Papst Leo bei seinem ersten öffentlichen Auftritt ein offenes Fahrzeug, um den Gläubigen nahe zu sein – ein weiterer Hinweis auf seine betont volksnahe Amtsführung.

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