Österreich gewinnt den Eurovision Song Contest – Proteste gegen Israel prägen den Abend

0

Der 69. Eurovision Song Contest fand dieses Jahr in der Schweizer Stadt Basel statt – überschattet von massiven Protesten gegen die Teilnahme Israels. Trotz der Spannungen gewann der österreichische Sänger Johannes „JJ“ Pietsch mit seinem Lied „Wasted Love“ das internationale Musikspektakel. Israel belegte den zweiten Platz.

Ein dramatisches Finale

Am Abend des großen Finales traten Vertreter aus insgesamt 26 Ländern auf, darunter Norwegen, Estland, das Vereinigte Königreich, Deutschland und Gastgeberland Schweiz. Am Ende setzte sich Österreich knapp mit 436 Punkten durch. Israel kam mit 357 Punkten auf den zweiten Platz, dicht gefolgt von Estland mit 356 Punkten.

Proteste vor und während des Finales

Bereits in den Tagen vor dem Finale war Basel Schauplatz zahlreicher Proteste gegen die israelische Teilnahme. Demonstrationen fanden am Dienstag und Donnerstag statt. Am Finaltag selbst kam es erneut zu Unruhen: Als der israelische Künstler Yuval Raphael auftrat, ertönten Pfiffe und Buhrufe aus dem Publikum. Zuschauer im Saal hielten israelische Flaggen hoch, während einige versuchten, die Bühne zu stürmen. Sicherheitskräfte griffen schnell ein und entfernten die Störer.

Die Europäische Rundfunkunion (EBU) reagierte auf die Proteste, indem sie die Buhrufe im Live-Fernsehen durch Applaus ersetzte. Zudem wurde berichtet, dass der israelische Teilnehmer unter strengen Sicherheitsvorkehrungen in Basel untergebracht war.

Polizeieinsatz und internationale Kritik

Für eine geplante Demonstration im Basler Stadtzentrum wurde am Tag des Finales keine Genehmigung erteilt. Die Polizei setzte Pfefferspray ein, um eine Ansammlung aufzulösen. Auch in Genf gingen Tausende Menschen auf die Straße, um gegen die israelische Teilnahme zu demonstrieren. Aktivisten kritisierten die EBU scharf dafür, dass Israel trotz der aktuellen Situation nicht vom Wettbewerb ausgeschlossen wurde – wie es 2022 bei Russland der Fall war.

Politisches Zeichen aus Spanien

Die spanische Rundfunkanstalt RTVE veröffentlichte parallel zum Finale eine zweisprachige Botschaft: „Wenn es um Menschenrechte geht, ist Schweigen keine Option. Frieden und Gerechtigkeit für Palästina.“

Trotz der hitzigen Atmosphäre blieb der Contest ein musikalisches Highlight – mit einem historischen Sieg für Österreich.

No comments