Rekordproteste in Berlin gegen Israels Vorgehen im Gazastreifen

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Knapp zwei Jahre nach Beginn des Gaza-Krieges haben in Berlin so viele Menschen wie nie zuvor in Deutschland an Protesten gegen das israelische Vorgehen teilgenommen. Nach Angaben der Veranstalter versammelten sich mehr als 100.000 Demonstrierende, die Polizei sprach von rund 60.000 Teilnehmenden.

Am Samstagnachmittag zogen Zehntausende vom Roten Rathaus in Berlin-Mitte bis zur Siegessäule im Tiergarten. Sie forderten unter anderem den sofortigen Stopp deutscher Rüstungsexporte nach Israel, ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe in den Gazastreifen sowie EU-Sanktionen gegen Israel.

Scharfe Kritik an Bundesregierung und Israel

Janine Wissler, Vorsitzende der Linken, bezeichnete in einer Rede die Lage im Gazastreifen als „Völkermord“ und warf der Bundesregierung Mitschuld vor. Ihre Kritik richtete sich insbesondere an die israelische Regierung unter Premierminister Benjamin Netanjahu. „Unsere Solidarität gilt den Menschen – in Palästina wie in Israel –, die sich gegen die extrem rechte Regierung stellen“, betonte Wissler.

Auch in Düsseldorf gingen mehrere Tausend Menschen auf die Straße, um auf die Situation der Palästinenser aufmerksam zu machen. Eine kleinere Demonstration mit etwa 1.200 Teilnehmenden in Berlin-Kreuzberg wurde laut Polizei wegen Straftaten aufgelöst.

Hintergrund des Gaza-Krieges

Auslöser des Konflikts war der Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023, bei dem rund 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 Geiseln verschleppt wurden. Israel reagierte mit massiven Bombardierungen und einer Bodenoffensive. Seither kamen Zehntausende Menschen ums Leben.

Internationale Organisationen und die Vereinten Nationen warnen vor einer Hungersnot im Gazastreifen. Sie machen Israels Abriegelung des Gebietes für den Mangel an Nahrungsmitteln verantwortlich. Die israelische Regierung weist dies zurück und erklärt, es würden ausreichend Hilfsgüter in das Gebiet gebracht.

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