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Deutschland will im globalen KI-Wettbewerb aufholen. Das geplante Projekt soll KI-Rechenkapazitäten um rund 50 Prozent steigern.
Die Deutsche Telekom startet gemeinsam mit dem US-Chiphersteller Nvidia ein Großprojekt: In München entsteht nach Unternehmensangaben „eine der größten KI-Fabriken Europas“. Ein bestehendes Rechenzentrum im Tucherpark wird dafür kernsaniert und mit bis zu 10.000 Spezialprozessoren von Nvidia ausgestattet. Das Investitionsvolumen liegt bei rund einer Milliarde Euro.
Nvidia gilt weltweit als führender Hersteller von Hochleistungs-Chips, die für das Training und den Einsatz von KI-Systemen entscheidend sind. Die neue Anlage soll Anfang 2026 in Betrieb gehen und die deutschen KI-Rechenkapazitäten um rund 50 Prozent steigern. Zu den ersten Nutzern gehören Siemens, der Robotik-Spezialist Agile Robots sowie das KI-Unternehmen Perplexity. Auch SAP ist maßgeblich beteiligt und liefert Softwarelösungen.
Die Telekom, die bereits über 180 Rechenzentren weltweit betreibt und mit Anbietern wie Google Cloud, Amazon AWS und Microsoft Azure kooperiert, sieht eine starke Nachfrage.
Das Münchner Projekt ist zugleich der Auftakt für eine größere KI-Strategie der Telekom. Der Konzern hofft auf Unterstützung aus dem neuen EU-Förderprogramm für sogenannte „AI Gigafactories“ – Großrechenzentren mit mindestens 100.000 GPUs. Während München zunächst mit 10.000 GPUs startet, plant die EU vier bis fünf solcher weit größeren Anlagen, um Europas Abhängigkeit von US-Techriesen wie OpenAI, Google, Microsoft und Meta zu verringern. Die Bundesregierung setzt darauf, dass mindestens eine dieser Gigafactories in Deutschland entsteht.

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