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Neue Unterlagen aus dem Nachlass des verurteilten Sexualstraftäters Jeffrey Epstein werfen Fragen über politischen Einfluss in Washington auf. Laut Washington Post zeigen die Dokumente: Epstein stand während einer wichtigen Kongressanhörung 2019 in direktem SMS-Kontakt mit einer demokratischen Abgeordneten – und seine Nachrichten könnten ihre Fragen beeinflusst haben.
Wer ist Epstein?
Epstein war ein US-Finanzier mit engen Kontakten zu Politik, Wirtschaft und Prominenten. Er wurde wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger verurteilt und starb 2019 unter umstrittenen Umständen in einem Gefängnis in New York.
Der Fall: Nachrichten während Cohen-Anhörung
Die neuen Unterlagen zeigen SMS-Wechsel zwischen Epstein und Stacey Plaskett, der demokratischen Delegierten der U.S. Virgin Islands. Plaskett war 2019 Mitglied im House Oversight Committee, das damalige Anhörungsgremium.
Während der Anhörung sagte Michael Cohen, Donald Trumps langjähriger persönlicher Anwalt und „Fixer“, gegen seinen Ex-Chef aus. Cohen war zu diesem Zeitpunkt bereits zu einer Haftstrafe verurteilt und beschuldigte Trump unter anderem:
- rassistische Äußerungen,
- Bilanzmanipulationen,
- und die Anweisung, Schweigegeldzahlungen für Affären zu organisieren.
Trump wies alle Vorwürfe zurück und nannte Cohen öffentlich einen „Lügner“.
Epstein schrieb in Echtzeit mit – und gab Hinweise
Die neu veröffentlichten SMS zeigen, dass Epstein die Anhörung offenbar live verfolgte. Er informierte Plaskett in Echtzeit über Namen und Details aus Cohens Aussage.
Als Cohen die Trump-Langzeitassistentin Rhona Graff erwähnte – intern oft als „Keeper of the secrets“ bezeichnet, weil sie jahrzehntelang Zugang zu Trumps innerem Kreis hatte – schrieb Epstein: „Cohen brought up RONA – keeper of the secrets.“
(Epstein schrieb Graffs Namen falsch.)
Die zeitliche Abfolge legt nahe, dass Plaskett ihre anschließenden Fragen an Cohen auf diese Hinweise zuschnitt – was die Diskussion um politische Einflussnahme durch Epstein neu entfacht.

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