Nach den Kommunalwahlen vom 31. März 2024, bei denen die Regierungspartei AKP eine deutliche Niederlage hinnehmen musste, sind inzwischen 59 Rathäuser, die ursprünglich von der Opposition gewonnen wurden, durch Druck, Ermittlungen und politische Manöver an die AKP übergegangen. Insiderkreise erwarten, dass die Zahl bald auf 100 ansteigen könnte.
Besonders im Fokus steht die oppositionelle CHP. Während gegen mehrere von ihr geführte Rathäuser, darunter die Metropole Istanbul, Ermittlungen und juristische Verfahren laufen, setzt sich der Übertritt von CHP-Bürgermeistern zur AKP fort. Jüngst trat Özlem Vural Gürzel, stellvertretende Bürgermeisterin von Beykoz, der Regierungspartei bei. Präsident Erdoğan erklärte bei der Zeremonie, dass er mit weiteren Übertritten rechne.
In der Presse wird zudem spekuliert, dass auch Mustafa Bozbey, Bürgermeister der Großstadt Bursa, kurz vor einem Wechsel zur AKP stehen könnte. Mit seinem Übertritt würde die Zahl der von der AKP geführten Metropolen auf 14 steigen. Gerüchte deuten außerdem darauf hin, dass die Bürgermeister von Nilüfer (Şadi Özdemir) und Osmangazi (Erkan Aydın) folgen könnten.
Bozbey selbst hatte die Spekulationen jedoch bisher zurückgewiesen: Er nehme „Gerüchte aus unbekannten Quellen nicht ernst“ und setze die Arbeit für die Bürgerinnen und Bürger von Bursa fort.

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