US-Präsident Donald Trump kündigte am Freitag an, den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan kommende Woche im Weißen Haus zu empfangen. Er erwarte dabei eine Lösung im jahrelangen Streit um Kampfflugzeuge. Es ist Erdoğans erster bilateraler Besuch in Washington seit 2019 – damals in Trumps erster Amtszeit. Unter Präsident Joe Biden war das Verhältnis angespannt, da dieser Erdoğan wiederholt autoritäres Verhalten vorgeworfen hatte.
Trump, der Erdoğan trotz Kritik aus Israel und innerhalb der eigenen Partei nahesteht, schrieb auf seiner Plattform Truth Social:
„Wir arbeiten an vielen Handels- und Militärdeals, darunter der großangelegte Kauf von Boeing-Flugzeugen, ein großes F-16-Geschäft und eine Fortführung der F-35-Gespräche, die wir positiv abschließen wollen.“
Erdoğan hatte bereits im Juli erklärt, er habe mit Trump eine „Vereinbarung“ über die F-35 getroffen und rechne mit einer schrittweisen Lieferung während dessen Amtszeit.
Hintergrund: F-35 und S-400-Streit
Die USA hatten die Türkei 2019 aus dem F-35-Programm ausgeschlossen, nachdem Ankara das russische Luftabwehrsystem S-400 gekauft hatte. Washington befürchtete, dass Russland so Einblick in NATO-Technologie erlangen könnte.
Komplexe Beziehungen
Trump pflegt eine enge persönliche Beziehung zu Erdoğan, den er mehrfach direkt auf dessen Mobiltelefon angerufen haben soll. Gleichzeitig sorgt die innenpolitische Lage in der Türkei für Kritik: So wurde Istanbuls Bürgermeister Ekrem İmamoğlu im März verhaftet – ein Schritt, den viele als politisch motiviert ansehen.
Auch in Trumps republikanischer Partei gibt es Differenzen: Während Trump Erdoğan hofiert, kritisieren Parteifreunde wie Ex-Außenminister Mike Pompeo dessen islamistische Orientierung und seine harte Haltung gegenüber Israel.
Die USA und Israel blicken zudem mit Sorge auf die Türkei, die Hamas-Führern zeitweise Aufenthalt gewährt hat. Trotz dieser Spannungen setzen beide Seiten nun auf einen Durchbruch im Rüstungsstreit.
Das Treffen im Weißen Haus ist für den 25. September angesetzt – direkt nach der UN-Generalversammlung in New York.
                                    
                                        
        
        
                
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