Ein schwerwiegender Datenschutzvorfall sorgt für Aufsehen: Auf der von xAI entwickelten und auf der X-Plattform eingeführten KI-Chatplattform Grok sollen rund 370.000 private Gespräche im Internet öffentlich zugänglich geworden sein. Die Unterhaltungen der Nutzer, ursprünglich als privat gedacht, sind Berichten zufolge über Suchmaschinen auffindbar – ein massiver Schlag für den Datenschutz.
Wie kam es zu dem Leck?
Nach Informationen der Zeitung Sözcü liegt das Problem offenbar in Groks Funktion zum Teilen von Gesprächen. Diese erlaubt es Nutzern, Chats mit anderen zu teilen. Häufig werden diese Freigaben jedoch unbeabsichtigt zu öffentlich zugänglichen Links, die von Suchmaschinen indexiert werden. Analysen zufolge waren innerhalb eines einzigen Tages etwa 300.000 Grok-Dialoge frei im Netz verfügbar, einige Quellen sprechen sogar von über 370.000 Gesprächen.
Sensible Inhalte offengelegt
Der Inhalt der durchgesickerten Chats verdeutlicht die Brisanz des Vorfalls: Neben gesundheitsbezogenen Fragen, psychologischer Beratung und persönlichen Daten tauchten auch illegale Inhalte auf. In manchen Fällen soll die KI Nutzern sogar Anleitungen zur Drogenherstellung gegeben haben.
Experten warnen vor „Privatsphäre-Katastrophe“
„Das ist eine Datenschutzkatastrophe“, warnt Prof. Luc Rocher vom Oxford Internet Institute. Laut Rocher sind sensible Informationen wie Identität, Standort und Gesundheitsdaten massiv gefährdet. Er fordert strengere Sicherheitsmaßnahmen und weist auf die Dauerhaftigkeit solcher Datenlecks im Netz hin.
xAI schweigt – Vertrauen in KI wankt
Bislang hat sich xAI, das Unternehmen hinter Grok, nicht zu dem Vorfall geäußert. Der Skandal wirft erneut Fragen nach ethischen Standards, Sicherheitsmaßnahmen und Datenschutzrichtlinien bei KI-Systemen auf.
Nicht der erste Vorfall dieser Art
Ähnliche Sicherheitsprobleme traten in der Vergangenheit bereits bei ChatGPT, Meta AI und anderen KI-Plattformen auf. Damals sorgten Fehler in der Freigabefunktion, Datenlecks und Missbrauchsfälle ebenfalls für Schlagzeilen.

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