Deutschland hat in diesem Jahr fast 17.700 Menschen abgeschoben, wobei die meisten Abschiebungen in die Türkei erfolgten. Das entspricht einem Anstieg von fast 20 Prozent im Vergleich zum selben Zeitraum 2024, wie deutsche Medien unter Berufung auf Regierungsdaten berichten, die als Antwort auf eine parlamentarische Anfrage veröffentlicht wurden.
Zwischen Januar und September wurden 17.651 Personen aus Deutschland abgeschoben – im Vorjahreszeitraum waren es 14.706. Die meisten Abschiebungen, 1.614, gingen in die Türkei, gefolgt von 1.379 nach Georgien. Etwa jede fünfte abgeschobene Person war ein Kind oder Jugendlicher.
Die Daten stammen aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linkspartei im Bundestag. Clara Bünger, innenpolitische Sprecherin der Partei, kritisierte den Anstieg scharf und warf der Regierung vor, „beinahe keine Grenzen mehr zu kennen, wenn es darum geht, die Abschiebezahlen zu erhöhen“.
Bünger stellte zudem die Entscheidung in Frage, Menschen in Länder wie die Türkei zurückzuschicken, die „Linke, Kurden und Oppositionelle verfolgt“.
Die Ausweitung der Abschiebungen ist Teil der Migrationsreform der Bundesregierung. Innenminister Alexander Dobrindt kündigte zudem an, dass Deutschland plane, die regulären Abschiebungen afghanischer Staatsbürger, die wegen Straftaten verurteilt wurden, wieder aufzunehmen – im Rahmen eines Abkommens, das derzeit mit den Taliban-Behörden in Kabul verhandelt wird. Der Vorstoß sorgt bereits jetzt für Kontroversen aufgrund menschenrechtlicher Bedenken.

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