Zwei Großbrände nahe İzmir außer Kontrolle

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Zwei in der Nacht ausgebrochene Waldbrände nahe der westtürkischen Provinz İzmir sind am Donnerstag außer Kontrolle geraten. Wie die Behörden mitteilten, werden die Flammen durch starke Winde zusätzlich angefacht. „Starke Winde erschweren die Löscharbeiten in İzmir“, erklärte die türkische Forstbehörde auf der Plattform X. Seit Sonnenaufgang seien Löschflugzeuge und Hubschrauber wieder im Einsatz.

Vorsorglich wurden Bewohner in mindestens fünf Ortsteilen evakuiert. Berichte über Verletzte lagen zunächst nicht vor. Auf im Internet verbreiteten Aufnahmen eines der Brände – in der Nähe der Küstenstadt Çeşme, rund 80 Kilometer westlich von İzmir – ist zu sehen, wie dichte Rauchwolken den Himmel verdunkeln und Flammen über die Baumkronen schlagen.

Das Feuer bei Çeşme war am Mittwochabend ausgebrochen – rund 24 Stunden nachdem Einsatzkräfte mehrere andere Brände in der Region İzmir, die seit dem Wochenende gewütet hatten, unter Kontrolle gebracht hatten. Nach Angaben des privaten Fernsehsenders NTV kämpfen zwei Flugzeuge und sechs Hubschrauber gegen den Wind an, um das Feuer einzudämmen. Drei Wohnviertel seien evakuiert worden.

Das Feuer habe Strom- und Telefonleitungen sowie mehrere Gebäude beschädigt, berichtete der Sender weiter. Zahlreiche Tiere seien aus dem betroffenen Gebiet, in dem viele Viehbetriebe angesiedelt sind, in Sicherheit gebracht worden. „Das Feuer in Çeşme ist angesichts seiner Ausdehnung und Intensität äußerst bedrohlich“, schrieb die Waldbeobachtungsgruppe Orman Takip auf X.

İzmir’s Gouverneur Süleyman Elban erklärte unter Berufung auf Zeugenaussagen und Techniker, das Feuer sei offenbar durch ein Stromkabel ausgelöst worden. Die Hauptverkehrsstraße zwischen Çeşme und İzmir war in der Nacht gesperrt worden, inzwischen jedoch – mit Ausnahme von Zivilfahrzeugen – wieder geöffnet.

Ein weiterer Waldbrand wütete unterdessen bei Ödemiş, rund 100 Kilometer östlich von İzmir. Auch dort waren laut örtlichen Medien zwei Löschflugzeuge und neun Hubschrauber im Einsatz. Mehrere Häuser seien beschädigt worden, zwei Viertel wurden vorsorglich evakuiert.

Seit Freitag sind in der Türkei, die unter einer anhaltenden Dürre leidet, Hunderte Brände gemeldet worden – begünstigt durch starke Winde. Allein am Montag mussten nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde AFAD mehr als 50.000 Menschen ihre Häuser verlassen, vor allem im Großraum İzmir, aber auch in der südlichen Provinz Hatay.

Zwar blieb die Türkei von den jüngsten Hitzewellen, die große Teile Südeuropas heimsuchten, verschont – doch das Land kämpft zunehmend mit den Folgen einer durch den Klimawandel bedingten, langfristigen Trockenperiode.

High winds fuel wildfires near western Turkish province of İzmir

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