Laut einer Meldung des Syrischen Beobachtungszentrums für Menschenrechte (SOHR) vom vergangenen Freitag wurden in den vergangenen zwei Wochen mehr als 190 Militärfahrzeuge, darunter gepanzerte Personentransporter, Panzer und Lastwagen, mit logistischen Nachschub- und Munitionslieferungen in Richtung Nord-Syrien entsandt.
Die Verstärkungen wurden in Gebiete entsandt, die sich in der Kontrolle von türkisch unterstützten Fraktionen sowie Hayyaat Tahrir al-Sham (HTS) befinden und zu den Provinzen Idlib und Aleppo zählen. Diese Maßnahme ist Bestandteil der Bestrebungen der Türkei, ihre Präsenz zu festigen und potenzielle großangelegte Konfrontationen zwischen den Streitkräften des syrischen Regimes und oppositionellen Gruppierungen zu verhindern.
Die Verstärkungen erfolgen zeitgleich mit den Vorbereitungen einer großangelegten Offensive der HTS gegen die von der syrischen Regierung kontrollierten Gebiete in Latakia, Hama, Idlib und Aleppo. Laut Berichten hat die Türkei die Pläne der HTS für neue militärische Aktionen abgelehnt und eine Warnung ausgesprochen, dass jegliche militärischen Lieferungen über den Grenzübergang Bab al-Hawa im nördlichen Idlib blockiert würden.
In der Folge der Pläne von HTS erfolgte eine gleichartige Reaktion des syrischen Regimes, welches ebenfalls Verstärkungen an die Frontlinien in Aleppo und Idlib entsandte. Die Türkei hat ihre Truppen in Alarmbereitschaft versetzt und konzentriert ihre Operationen weiterhin auf den Kampf gegen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) sowie auf die Verhinderung neuer Wellen von Vertreibungen innerhalb Syriens. Dies gab ein türkischer Militärvertreter bekannt.
In der Zwischenzeit hat Russland die Durchführung der 22. Runde der Astana-Friedensgespräche zur Lösung der syrischen Krise angekündigt, an denen wichtige Akteure wie die Türkei, Russland und der Iran beteiligt sein werden. Nach einer Unterbrechung von zehn Monaten sollen die Gespräche nun wieder aufgenommen werden.
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