Kerzen, Kranzniederlegungen, Glockenläuten: Noch immer kommen täglich zahlreiche Menschen an den Tatort in Aschaffenburg, um der Opfer des tödlichen Messerangriffs zu gedenken. Der Tatverdächtige, ein 28-jähriger Afghane, wurde inzwischen in eine Psychiatrie eingewiesen, doch die Tat beschäftigt weiterhin die ganze Stadt und sorgt bundesweit für Diskussionen.
Beim ökumenischen Gottesdienst in der Stiftskirche St. Peter und Alexander stand das Gedenken an die Opfer im Mittelpunkt. Besonders bewegend waren die Worte des Imams der Ahmadiyya-Gemeinde, Zischan Mehmood, der betonte: „Der Islam lehrt uns, dass die gesamte Menschheit eine Familie ist. Die Opfer waren Teil unserer Menschheitsfamilie.“
Er warnte davor, die Tat für Wahlkampfzwecke oder zur Spaltung der Gesellschaft zu missbrauchen. Für diese Worte erhielt der Imam großen Beifall. Auch Vertreter der islamischen Gemeinschaft zeigten sich tief betroffen und riefen zu Frieden und Nächstenliebe auf.
Die Glocken aller Kirchen in Aschaffenburg läuteten während der Tatzeit, um 11.45 Uhr, für fünf Minuten. Ministerpräsident Söder und Innenministerin Faeser besuchten die Gedenkfeier und legten Kränze am Tatort nieder. Söder betonte: „Das Gute und Böse sind keine Frage von Herkunft oder Glauben. Alle Kinder dieser Welt haben Liebe verdient.“
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