Pflegeheim-Skandal in İzmir: Vermischung von Amt und Privatinteressen

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In İzmir Menderes sorgt die Übertragung eines Pflegeheims an die Ehefrau eines hochrangigen Regierungsbeamten für Aufsehen. Das Heim, dessen Vermögenswerte mit lediglich 1.000 TL bewertet wurden, ging 2021 in den Besitz der Firma Rendia über – einer Firma, die Filiz Akar gehört. Pikant: Ihr Ehemann, Dr. Yasin Akar, ist Generaldirektor der Abteilung für Behinderten- und Altenhilfe im Ministerium für Familie und Sozialdienste und überwacht somit die Einrichtung, die seiner Frau gehört.

Übertragung für einen symbolischen Betrag

Das Pflegeheim wurde von Rendia übernommen, einer Firma mit einem Stammkapital von nur 10.000 TL. Die Bewertung des Heims, einschließlich seiner Vermögenswerte, belief sich auf lediglich 1.000 TL. Seit der Übernahme erhält das Heim für jede betreute Person monatlich 44.000 TL staatliche Unterstützung – eine beträchtliche Summe, die pro Monat für 102 Bewohner 4,7 Millionen TL ausmacht. Gleichzeitig ist das Heim von sämtlichen Steuerzahlungen und Sozialabgaben befreit.

Interessenkonflikt offensichtlich

Dr. Yasin Akar ist nicht nur für die Aufsicht solcher Einrichtungen zuständig, sondern auch dafür, bei Missständen Maßnahmen zu ergreifen. Doch in diesem Fall scheint eine problematische Vermischung von Amt und Privatem vorzuliegen. Angehörige von Patienten berichten, dass sowohl Dr. Yasin Akar als auch seine Ehefrau Filiz Akar direkt in den Betrieb des Pflegeheims eingebunden sind. Laut Aussagen kümmern sich die beiden persönlich um alle Belange des Heims, was auf eine aktive Rolle des Generaldirektors im Unternehmen seiner Ehefrau hindeutet.

Luxuspflegeheim mit staatlicher Förderung

Berichten zufolge bietet das Heim eine Ausstattung, die europäischen Luxusstandards entspricht. Gartenanlagen, Architektur und Küche heben sich deutlich von gewöhnlichen Pflegeeinrichtungen ab. Doch während die Rendia-Betreiber profitieren, wirft der Umgang mit anderen Pflegeheimen, wie etwa dem kürzlich in Niğde aufgedeckten Skandal um ein Heim mit menschenunwürdigen Zuständen, ein Schlaglicht auf die Ungleichheit bei der staatlichen Förderung und Aufsicht.

Kritik an der fehlenden Distanz

Die Enthüllungen rufen heftige Kritik an der mangelnden Trennung zwischen Dr. Yasin Akars staatlicher Funktion und den geschäftlichen Interessen seiner Ehefrau hervor. Während die Rendia-Einrichtung von großzügigen staatlichen Förderungen profitiert, bleiben Beschwerden über den Betrieb offenbar unbeachtet. Der Vorwurf: Ein System, das Regierungsnahen durch symbolische Beträge und staatliche Unterstützung massive finanzielle Vorteile verschafft – zulasten der öffentlichen Integrität.

 

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