Die Türkei plant den Abschluss eines Verteidigungsabkommen mit Saudi Arabien im Wert von 6 Milliarden US-Dollar, das den Kauf von Kriegsschiffen, Panzern und Raketen durch das Königreich umfassen könnte. Dies berichtete Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute türkische Beamte. Ein solches Abkommen – einschließlich der möglichen Beteiligung Saudi-Arabiens an einem türkischen Kampfjet-Projekt – könnte während eines geplanten Besuchs von Präsident Recep Tayyip Erdoğan im Königreich im März finalisiert werden, sagten die Beamten.
Die Türkei bemüht sich, ihre Verteidigungsindustrie auszubauen, und betrachtet Saudi-Arabien, einen der weltweit größten Importeure von Rüstungsgütern, als Schlüsselmarkt. Bereits 2023 unterzeichneten die beiden Länder ein Abkommen, wonach die Saudis hochfliegende Drohnen von dem türkischen Unternehmen Baykar erwerben. Nun will Ankara auch seinen Hauptkampfpanzer „Altay“ sowie Raketenabwehrsysteme an Saudi-Arabien verkaufen, erklärten die Beamten.
Zudem strebt die Türkei an, Saudi-Arabien als Partner für ihr Programm zur Entwicklung eines Kampfjets namens „Kaan“ zu gewinnen. Obwohl der erste Testflug Anfang letzten Jahres stattfand, wird erwartet, dass es noch mehrere Jahre dauert, bis das Flugzeug einsatzbereit ist. Eine mögliche Kooperation von anderen Ländern könnte in unterschiedlichen Formen erfolgen, darunter Investitionen, technologische Zusammenarbeit oder gemeinsame Produktionsvereinbarungen.
Der türkische Außenminister Hakan Fidan wird in dieser Woche Saudi-Arabien besuchen und voraussichtlich Gespräche über das geplante Rüstungsabkommen führen, erklärten die Beamten. Die saudische Regierung reagierte nicht sofort auf eine Anfrage von Bloomberg für eine Stellungnahme. Das türkische Verteidigungsministerium lehnte ebenfalls einen Kommentar ab.
Die Beziehungen zwischen Riad und Ankara haben sich in den letzten Jahren verbessert, nachdem sie durch die Ermordung des Washington Post-Kolumnisten Jamal Khashoggi im Jahr 2018 durch saudische Agenten in Istanbul belastet waren.
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