Steigende Todesfälle durch gepanschten Alkohol in der Türkei: Bereits 152 Opfer

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Mindestens 152 Menschen sind seit Jahresbeginn in der Türkei nach dem Konsum von gepanschtem Alkohol gestorben, berichtete Agence France-Presse unter Berufung auf die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. 

Die Zahl aktualisiert eine frühere Angabe von 133 Toten, die letzten Freitag von türkischen Medien gemeldet wurde. Diese umfasste 70 Todesfälle in İstanbul und 63 in Ankara, wo sich zudem 36 Patienten auf der Intensivstation befanden. 

Vergiftungen durch gepanschten Alkohol sind in der Türkei weit verbreitet, da die private Produktion stark zugenommen hat, während die Behörden die Steuern auf alkoholische Getränke weiter erhöhen. 

Doch in diesem Jahr ist die Zahl der Todesfälle in kurzer Zeit drastisch gestiegen. 

Gepanschter Alkohol ist oft mit Methanol versetzt – einer giftigen Substanz, die zu Erblindung, Leberschäden und sogar zum Tod führen kann. Experten warnen, dass bereits ein einziges Glas tödlich sein kann, wobei die Auswirkungen erst nach sechs Stunden sichtbar werden. 

Unter Berufung auf eine Quelle des Innenministeriums berichtete Anadolu, dass die Polizei 983 Personen im Zusammenhang mit der „Herstellung und dem Verkauf von gefälschtem Alkohol“ festgenommen und 445.016 Liter des Produkts beschlagnahmt habe. 

Obwohl die Türkei nominell ein säkulares Land ist, sind die Alkoholsteuern unter Präsident Recep Tayyip Erdoğan, einem überzeugten Gegner des Alkoholkonsums, stark gestiegen. 

Derzeit kostet eine Literflasche Rakı, die anisartige Nationalspirituose der Türkei, im Supermarkt rund 35 US-Dollar – in einem Land, in dem der monatliche Mindestlohn bei etwa 600 US-Dollar liegt. Kritiker sagen, dass die hohen Preise die Schwarzbrennerei anheizen. 

 

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