Bei dem verheerende Brand im Grand Kartal Hotel in Kartalkaya, einem beliebten Skigebiet in der Türkei, verloren 78 Menschen ihr Leben. Die Katastrophe hat landesweite Bestürzung ausgelöst und eine Reihe von Ermittlungen und Festnahmen nach sich gezogen. Der Brand, der sich am 21. Januar ereignete, hat nicht nur Opfer gefordert, sondern auch erhebliche rechtliche Konsequenzen für die Verantwortlichen.
Im Rahmen der laufenden Ermittlungen wurden mehrere Personen festgenommen, darunter der stellvertretende Bürgermeister von Bolu, Sedat Gülener, der stellvertretende Feuerwehrchef Kenan Coşkun und ein Feuerwehrmitarbeiter. Sie wurden nach Anhörungen in der Provinzgendarmerei und Vernehmungen in der Staatsanwaltschaft in Haft genommen. Insgesamt sind nun 18 Personen im Zusammenhang mit dem Brand inhaftiert. Zu den weiteren Festgenommenen zählen der Hotelbesitzer Halit Ergül, der Geschäftsführer Emir Aras und der Hotelmanager Zeki Yılmaz. Derzeit werden auch weitere Personen, darunter der Innenarchitekt des Hotels befragt.
Halit Ergül, der Eigentümer des Hotels, beteuert in seiner Aussage, dass das Hotel alle erforderlichen Maßnahmen zur Brandverhütung getroffen habe. Er erklärte, dass die letzte Inspektion durch das Ministerium für Kultur und Tourismus am 15. Dezember 2024 durchgeführt wurde, bei der keine Mängel festgestellt wurden. Ergül gab an, dass das Hotel über ein Brandalarmsystem verfügte, jedoch höchstwahrscheinlich zu Beginn des Brandes beschädigt wurde, was zur Fehlfunktion führte. Auch das Hotel war mit Rauchmeldern ausgestattet, die in Gang traten, sobald der Brand ausbrach.
Ergül betonte, dass regelmäßig Brandübungen durchgeführt wurden und Fluchtpläne in jedem Zimmer des Hotels vorhanden waren. Zusätzlich seien beleuchtete Wegweiser zur sicheren Evakuierung der Gäste eingerichtet worden.
Trotz dieser Sicherheitsmaßnahmen werfen die Ermittlungen Fragen zur Verantwortlichkeit der Hotelbetreiber und örtlichen Behörden auf. Die Staatsanwaltschaft untersucht weiterhin alle Aspekte des Vorfalls und prüft, inwieweit Fahrlässigkeit oder andere Ursachen für den verheerenden Brand verantwortlich sind.
Der Vorfall hat in Bolu und ganz Türkei eine breite öffentliche Diskussion über die Brandschutzvorkehrungen in Hotels und anderen öffentlichen Einrichtungen ausgelöst. Die Ermittlungen gehen weiter, und es bleibt abzuwarten, welche weiteren Details ans Licht kommen werden.
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