Große Kinderporno-Razzia in den USA: Bandenführer lebt in Adana

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In den USA ist den Behörden ein schwerer Schlag gegen ein global agierendes Kinderpornografie-Netzwerk gelungen. Im Rahmen einer großangelegten, internationalen Operation wurde ein Ring zerschlagen, der über das sogenannte Dark Web kinderpornografisches Material an Hunderttausende Nutzer weltweit verbreitete. Als mutmaßlicher Kopf der Bande wurde ein Mann identifiziert, der in der Türkei lebt: Mehmet Bozüyük, ein verheirateter Familienvater mit zwei Kindern aus Adana. Gegen ihn wurde ein internationaler Haftbefehl (Rote Liste) erlassen.

Wie die türkische Zeitung Sabah berichtet, nahm die Operation bereits im Juli vergangenen Jahres in Florida ihren Anfang. Dort hatten Polizeibehörden Ermittlungen gegen eine Webseite aufgenommen, die über TikTok Werbung für kinderpornografisches Material gemacht haben soll. Die Spur führte in das Dark Web – einen schwer zugänglichen Bereich des Internets – auf eine Plattform, die gegen eine Gebühr von 100 Dollar Zugang zu illegalem Material bot.

Im Zentrum der Ermittlungen stand zunächst Krunalkumar Modi, der als Administrator der Plattform fungierte. Bei einer Hausdurchsuchung in seinem Wohnsitz in New Jersey stießen die Ermittler auf über 1,2 Millionen Videos – überwiegend mit Babys – mit einem Gesamtvolumen von mehr als sechs Terabyte. Die Plattform hatte Millionen registrierte Nutzer weltweit.

Durch die Auswertung der bei Modi sichergestellten Daten sowie weitere Ermittlungen in Kanada und anderen Ländern konnten die Behörden insgesamt acht weitere Verdächtige festnehmen. Bei der Auswertung der Mobiltelefone der festgenommenen Bandenmitglieder stießen die Ermittler schließlich auf den mutmaßlichen Drahtzieher: Mehmet Bozüyük alias „John De Vil“.

Bozüyük, der laut Behördenangaben in Adana lebt, wurde als Kopf des Netzwerks identifiziert. Gegen ihn wurde ein internationaler Haftbefehl ausgestellt. Türkische Sicherheitskräfte wurden über den Fall informiert; derzeit ist unklar, ob Bozüyük bereits festgenommen wurde.

Die Ermittlungen dauern an. Internationale Sicherheitsbehörden arbeiten weiterhin eng zusammen, um die gesamte Struktur des Netzwerks aufzudecken und alle Beteiligten zur Rechenschaft zu ziehen.

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