Ein Erdbeben der Stärke 6,2 hat am Mittwoch Istanbul und die umliegenden Regionen erschüttert und zahlreiche Menschen in Panik auf die Straßen getrieben. Das Epizentrum lag im Marmarameer nahe Silivri, westlich der Metropole. Das Beben ereignete sich gegen 12:49 Uhr Ortszeit und dauerte rund 13 Sekunden.
Laut dem Bericht der Nachrichtenagentur AFP folgten mehr als 120 Nachbeben, das stärkste mit einer Stärke von 5,9. Trotz der Intensität gab es laut Behörden keine Todesopfer oder größere Schäden. Viele Menschen kampierten aus Angst vor weiteren Beben in Parks oder suchten Schutz in öffentlichen Einrichtungen, etwa auf dem Campus der Technischen Universität Istanbul.
Überwachungsvideos zeigen, wie Menschen in Lokalen und Geschäften panisch flüchteten. Insgesamt wurden 151 Personen verletzt, meist durch Sprünge aus großer Höhe in Panik – die Verletzungen waren jedoch nicht lebensgefährlich.
Ein leerstehendes Gebäude im Stadtteil Fatih stürzte ein, ohne Verletzte zu verursachen. Schulen und Universitäten bleiben bis zum Wochenende geschlossen.
Auch in Teilen Griechenlands, auf einigen griechischen Inseln sowie in der bulgarischen Hauptstadt Sofia war das Beben spürbar. Präsident Erdoğan kündigte an, die Lage weiterhin genau zu beobachten.
Die Sorge vor einem schweren Beben bleibt präsent: Experten sehen eine 47-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass Istanbul innerhalb der nächsten 30 Jahre von einem Beben mit einer Stärke über 7,3 getroffen wird – in Erinnerung an das verheerende Erdbeben von 1999, bei dem rund 20.000 Menschen starben.
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