Serie von Erdbeben erschüttert Türkei – ein Todesopfer, zahlreiche Verletzte

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Im Landkreis Sındırgı in der westtürkischen Provinz Balıkesir hat am Sonntag ein schweres Erdbeben der Stärke 6,1 zu erheblichen Zerstörungen geführt. Nach Angaben des Innenministeriums stürzten in 68 Stadtteilen insgesamt 16 Gebäude ein, mindestens zehn davon unmittelbar nach dem Hauptbeben. Vier der betroffenen Häuser waren bewohnt; deren Bewohner konnten sich jedoch rechtzeitig ins Freie retten.

Innenminister Ali Yerlikaya bestätigte den Tod eines 81-jährigen Mannes, der aus den Trümmern geborgen wurde, aber trotz medizinischer Bemühungen verstarb. Zudem wurden 29 Menschen verletzt, keiner von ihnen schwer. Einsatzkräfte von AFAD und weiteren Behörden sind weiterhin vor Ort, ebenso führt die Gendarmerie in den umliegenden Dörfern Kontroll- und Suchmaßnahmen durch.

Das Hauptbeben, dessen Epizentrum in Sındırgı lag, ereignete sich um 19.53 Uhr in einer Tiefe von rund elf Kilometern. Es war auch in Istanbul und angrenzenden Provinzen zu spüren. In vielen Regionen wurden Gebäudeschäden und Einstürze gemeldet.

Die Lage blieb auch in den Stunden nach dem ersten Beben angespannt: Bereits am Folgetag registrierte das Katastrophen- und Notfallmanagementpräsidium mehrere Nachbeben. Um 19.37 Uhr wurde zunächst ein Erdstoß der Stärke 4,1 gemessen, kurz darauf folgte ein weiteres Beben der Stärke 4,4. Gegen 20.13 Uhr erschütterte ein weiteres Nachbeben der Stärke 4,5 die Region. Die Erschütterungen traten in einer Tiefe von 11,9 Kilometern auf.

Sındırgıs Bürgermeister Serkan Sak berichtete in einer Fernsehzuschaltung, im Stadtzentrum sei ein Gebäude eingestürzt, in dem sich zum Zeitpunkt des Bebens sechs Personen aufhielten. Derzeit sei etwa 60 bis 70 Prozent des Landkreises erreichbar, allerdings gebe es aus einigen Gegenden noch keine Rückmeldungen. Hinzu kämen Störungen im Mobilfunknetz.

Die Bevölkerung reagiert nach den wiederholten Erschütterungen mit Sorge. Nach dem heftigen Hauptbeben am Vortag setzen die anhaltenden Nachbeben die Bewohner der Region weiter unter psychischen Druck.

 

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